Vorbereitung auf die Schule - Den Übergang meistern
Im Mittelpunkt von Bildung im vorschulischen Alter steht nicht der Wissenserwerb, sondern der Erwerb von Kompetenzen. Ziel ist es nicht, die Kinder zu beschäftigen, sondern sie zu eigenständigem Denken und Problemlösen anzuregen. (vgl. Wolfram, 2018, S. 126).
Die Kinder haben im Waldkindergarten gute Bedingungen schulnahe Kompetenzen zu erwerben und zu stärken.
Dies alles ist im Naturraum möglich. Denn Bewegungslernen hilft, ein besseres Grundverständnis für das Rechnen zu erwerben. Bewegung in der Natur erleichtert das räumliche Denken. Raumbeziehungen werden mit dem Körper permanent erfasst.
Der Wald bietet ideale Möglichkeiten zur Stärkung feinmotorischer Kompetenzen. Diese Handlungen trainieren die Handgeschicklichkeit und Muskulatur, die für das spätere Schreiben benötigt werden, und fördern mathematische Kompetenzen (vgl. Wolfram, 2019, S.129).
Dies alles geschieht im pädagogischen Alltag des Waldkindergartens von Anfang an. Um die Kinder bei ihrem Übergang vom Waldkindergarten zur Schule bestmöglich zu begleiten, erfolgen im letzten Kindergartenjahr nochmal spezielle Angebote. Für die Kinder ist das letzte Kindergartenjahr eine besondere Zeit, spannend und verheißungsvoll.
Die ErzieherInnen unterstützen die Erwartungsfreude der Kinder und stärken die Gewissheit auf einem spannenden Weg zu sein. Die Gruppe der Vorschulkinder trifft sich ca. einmal die Woche mit einer Erzieherin/einem Erzieher. Dieser Rahmen bietet den Kindern Gelegenheit, mehr Beständigkeit beim Arbeiten hinzuzugewinnen. Unmerklich werden sie bei Projekten zum genaueren Benennen und zum Sprechen in größeren Gedankenbögen angehalten (vgl.Gerhold, Krug, 2008, S.14).
Die Kinder können gemeinsame Projekt entwickeln, die über einen längeren Zeitraum verfolgt werden und sich so intensiv mit einem Thema auseinandersetzen. In diesem besonderen Gruppenrahmen üben die Kinder auch ihren Arbeitsplatz selber herzurichten und im Anschluss wieder aufzuräumen, Aufgaben in einem vorgegebenen Zeitrahmen zu bearbeiten und für sich alleine und im Team zu arbeiten.
Im Gruppengeschehen können die Vorschulkinder bereits einige Aufgaben übernehmen. Sie können Patenkinder für neue Waldkinder sein und die Organisation bestimmter, alltäglicher Abläufe und Aufgaben übernehmen.
Auch wird der Kontakt zur Grundschule aufgebaut. Gemeinsam besuchen wir die örtliche Grundschule und erkunden diese. Wir nehmen an gemeinsamen Aktionen teil und auch das Schulwegtrainig findet im Waldkindergarten statt.
Natürlich wird es auch ein Abschiedsritual für die künftigen Schulkinder geben, dies wird aber erst im Laufe der Zeit entwickelt und festgelegt.